Waldstrategie

Strategische Ausrichtung der nationalen Waldpolitik in Zeiten des Klimawandels

Zukunftsdialog Wald zur nationalen Waldstrategie

Im Juli 2022 ist der Zukunftsdialog Wald gestartet. Mit dem Dialog wird waldrelevanten Akteuren die Gelegenheit gegeben sich an der Erarbeitung einer neuen nationalen Waldstrategie zu beteiligen. Es ist geplant, die neue Waldstrategie als Strategie der Bundesregierung im Jahr 2024 dem Kabinett vorzulegen.

Waldstrategie 2050 des Bundesministeriums für Landwirtschaft

Die Waldstrategie 2050 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gibt die strategische Ausrichtung der nationalen Waldpolitik vor und zeigt in zehn Handlungsfeldern die Aufgaben des Bundes, um den Wald in Zeiten des Klimawandels zu erhalten und zu entwickeln. Denn nur Wälder, die bestmöglich an den Klimawandel angepasst sind, erbringen die von der Gesellschaft nachgefragten vielfältigen Ökosystemleistungen dauerhaft. Damit trägt die Waldstrategie dazu bei, dass auch für künftige Generationen die gleichen Chancen und Nutzungsoptionen erhalten bleiben.

Wälder bedecken mit rund 11,4 Millionen Hektar ein Drittel der Landesfläche Deutschlands. Davon sind 48 Prozent Privatwald und 19 Prozent im Eigentum von Körperschaften (z. B. Kommunen). Die übrigen Waldflächen sind im Eigentum der Länder (29 Prozent) und des Bundes (4 Prozent). Seit 1990 konnte die Waldfläche um mehr als 200.000 Hektar ausgeweitet werden.

Rund 11.4 Millionen Hektar Fläche in Deutschland sind Wald. Das ist ein Drittel der Landesfläche Deutschlands.

Die Extremwetter der Jahre 2017 bis 2020 stellen als Folge des Klimawandels allerdings eine Zäsur in der Waldentwicklung dar. Die zentralen Herausforderungen für die Waldpolitik in Deutschland sind daher: Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wälder und die Waldwirtschaft, die Anpassung der Wälder an den Klimawandel, der Schutz der Biodiversität sowie die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder im Klimawandel.

Vor dem Hintergrund sind die Folgen des Klimawandels nicht nur für den Wald gravierend, sondern auch für seine Ökosystemleistungen sowie für die Waldbesitzenden. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen braucht es die Hilfe von Bund und Ländern für die Forstbetriebe, damit diese weiterhin nach dem bewährten integrativen Prinzip einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung für die Bereitstellung der vielfältigen Ökosystemleistungen des Waldes Sorge tragen.

Das Leitbild für den Wald in Deutschland

Wälder und ihre nachhaltige Bewirtschaftung sollen auch in Zukunft die für die Gesellschaft wichtigen Leistungen erbringen und dabei einen hohen Grad an biologischer Vielfalt aufweisen. Das BMEL verfolgt mit der Waldstrategie das folgende Leitbild für den Wald im Jahr 2050: Die Wälder in Deutschland sind mit ihren vielfältigen Ökosystemleistungen für den einzelnen Menschen und die Gesellschaft, die Natur sowie die Wirtschaft erhalten und an die sich weiter ändernden klimatischen Bedingungen angepasst. Sie sind in einer Weise im staatlichen, körperschaftlichen und privaten Waldbesitz weiterentwickelt und integrativ bewirtschaftet, dass ihre Stabilität, ihre biologische Vielfalt, ihre Produktivität, und vielfältigen Schutzleistungen, sowie ihre Erlebbarkeit zum Wohl der gesamten Gesellschaft nachhaltig gewährleistet sind. Damit bleiben auch für künftige Generationen die gleichen Chancen und Nutzungsoptionen erhalten. Die Ökosystemleistungen des Waldes werden angemessen von der Gesellschaft honoriert.

Zehn Handlungsfelder

Als Strategie für den Natur- und Wirtschaftsraum Wald greift die Waldstrategie 2050 die komplexen Zusammenhänge und unterschiedlichen Anspruchsebenen auf. Die Waldstrategie 2050 beschreibt in zehn Handlungsfeldern was zu tun ist, um das „Leitbild Wald 2050“ zu erreichen.

  1. Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel
  2. Biodiversität und Waldnaturschutz
  3. Holzerzeugung und -verwendung
  4. Erholung, Sport und Gesundheit
  5. Boden und Wasser
  6. Waldentwicklung, nachhaltige Bewirtschaftung und Jagd
  7. Waldeigentum und neue Wertschöpfung
  8. Waldarbeit, Digitalisierung und Technologie
  9. Forschung und Entwicklung
  10. Kommunikation und Information

Aus diesen zehn Handlungsfeldern sind 59 Meilensteine abgeleitet und bilden konkrete Zwischenziele bis zum Jahr 2030.

Dies ermöglicht, den Fortschritt zu bewerten, Schlussfolgerungen zu ziehen und das weitere Vorgehen daraus zu entwickeln.

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