Wärme aus Holz

Mit Holzheizkesseln zur Minderung von Treibhausgasemissionen beitragen.

Regenerative Energie aus dem Wald oder aus Reststoffen der Holzverarbeitung leistet einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende. Der Ersatz von fossilen Energien durch Holz spart jährlich in einer Größenordnung von rund 32 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (2020) ein.

Rund 1,1 Mio. Haushalte nutzen Scheitholz, Holzpellets oder Holzhackschnitzel in Heizkesseln als primäre Energiequelle zum Heizen des kompletten Wohnraums. Zudem gibt es etwa 11,2 Millionen Einzelraumfeuerstätten, überwiegend Kaminöfen und Kachelöfen, als ergänzende Holzheizungen. Insgesamt machen erneuerbare Energieträger knapp 16 Prozent der Wärmeversorgung in Deutschland aus und ca. 85% dieser erneuerbaren Wärmeerzeugung wird durch Bioenergie bereitgestellt. Holz ist dabei einer der bedeutsamsten nachwachsenden Rohstoffe: 65 Prozent der Wärme aus erneuerbaren Energien in Deutschland wird bisher vor allem aus Holz gewonnen.

Stromerzeugung durch erneuerbare Energieträger

An der Stromversorgung haben erneuerbare Energieträger einen Anteil von 42%. Bei der Stromerzeugung liegt der Anteil von Holz am gesamten Strom aus erneuerbaren Energiequellen bei 4 Prozent. Eine zunehmend bedeutendere Rolle spielt hier die Wind- und Sonnenenergie. Auch bei der Betrachtung der gesamten Energieerzeugung ist der Einsatz von Holz von entscheidender Bedeutung: Zusammen mit der Erzeugung von Strom in Biomasseheizkraftwerken ist der Energieträger Holz für gut 29 Prozent der gesamten erneuerbaren Energieerzeugung verantwortlich. Der Anteil von Holz an der gesamten Endenergieversorgung in Deutschland hat sich in den letzten fünf Jahren kaum verändert und beträgt rund fünf Prozent.

Der inländische Verbrauch von Holzrohstoffen beträgt derzeit knapp 127 Millionen Kubikmeter (m3) pro Jahr. Hierzu zählen Holzreste und Holzabfälle sowie Garten- und Landschaftspflegeholz. Davon wird etwa die Hälfte energetisch genutzt. Private Haushalte haben mit rund 25 bis 30 Millionen m3 pro Jahr den größten Bedarf (v.a. Scheitholz) an Holz für die energetische Verwertung. Durch die in der Biomasse gespeicherte Energie ist Holz ein besonders hochwertiger Energieträger, da Holz unabhängig von äußeren Bedingungen wie Licht- und Windverhältnissen eingesetzt werden kann. Auf der Webseite der FNR finden Sie weitere interessante Fakten zum Thema Holzenergie.

Nachhaltige Wärme

Wärme aus Holz ist nicht nur gemütlich und angenehm fürs Raumklima. Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ist auch klima- und ressourcenschonend: Bei seiner Verbrennung wird nicht mehr klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt, als beim Pflanzenwachstum vorher gebunden wurde. Für eine saubere und effiziente Verbrennung muss das Holz ausreichend getrocknet und in einer für die feuerung geeigneten Stückigkeit aufbereitet sein.

Beim Kauf von Holzprodukten bescheinigen beispielsweise Siegel wie FSC (Forest Stewardship Council) und PEFC (Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen) den Verbrauchern eine Herkunft der Produkte aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Dabei wird – unter gleichzeitiger Beachtung ökologischer und gesellschaftlicher Anforderungen an den Wald - nicht mehr Holz entnommen, als im selben Zeitraum wieder nachwächst. Holz aus der Region hat daher einen doppelten Vorteil. Es ist nachhaltig erzeugt und hat wenig Energie für den Transport verbraucht. Außerdem sichert es regionale Arbeitsplätze und Wertschöpfung. Zukünftig wird feste Biomasse, die zur Wärmeerzeugung genutzt wird, nach EU-rechtlichen Vorgaben – ähnlich den FSC- und PEFC-Siegeln – zu zertifizieren sein. Grundlage ist die so genannte Erneuerbare-Energien-Richtlinie in ihrer jeweils gültigen Fassung (aktuell RED II), die das Thema Nachhaltigkeit EU-weit vorantreiben wird.


Technisch gesehen gehören stinkende Holzheizungen längst der Vergangenheit an und auch die Feinstaubemissionen sinken durch eine fortwährende Weiterentwicklung der Anlagen immer mehr, so dass der Brennstoff feste Biomasse insgesamt effizienter und umweltschonender eingesetzt wird - eine Entwicklung, die noch nicht ihr Ende gefunden hat.

Womit das Feuer entfacht wird

Holzpellets

Holzpellets sind aus Restholz gepresste Holzbrennstoffe. Die Pellets zeichnen sich durch hohe Energiedichte, geringes Lagervolumen und einen guten Heizwert aus: Ein Kilogramm entspricht etwa dem Heizwert eines halben Liters Heizöl. Pelletöfen und -kessel sind mittlerweile so ausgereift, dass sie Wirkungsgrade von über 95 Prozent erreichen. Mit den seit einigen Jahren bei einigen Herstellern erhältlichen Pelletbrennwertkesseln werden sogar noch höhere Wirkungsgrade erreicht. Pelletheizungen zeichnen sich zudem durch sehr geringe Emissionen aus. Einen entscheidenden Beitrag hierzu leistet eine gleichbleibende Pelletqualität, die vor allem durch internationale Standardisierung und Zertifizierung unterstützt wird (aktuell: "ENplus" gemäß EU-Norm EN 14961-2).

Holzbriketts

Holzbriketts werden ebenfalls durch Pressen von Holzresten hergestellt. Sie haben eine gleichmäßig hohe Dichte und einen einheitlichen Querschnitt, oft auch eine einheitliche Länge. Sie werden im Handel in handlichen Packungsgrößen angeboten. Sie haben aufgrund des geringen Wassergehaltes einen besseren Heizwert als Scheitholz und lassen sich besonders raumsparend stapeln. Holzbriketts können in allen gängigen Scheitholz-, Kachel- und Kaminöfen als Hauptbrennstoff verwendet werden. Auf Grund ihrer hohen Energiedichte halten sie die Glut über einen längeren Zeitraum.

Hackschnitzel

Bei Hackschnitzeln handelt es sich um Holzchips, die in unterschiedlichen Größen und Qualitäten angeboten werden. Sie werden meist aus Waldrestholz hergestellt, aber auch aus Sägeresten und Recyclingholz. Sie kommen vorwiegend in größeren Feuerungsanlagen, Holzheizwerken und Biomasseheizkraftwerken zum Einsatz. So ermöglichen Holzhackschnitzel über Nah- und Fernwärmenetze bereits die gezielte Wärmeversorgung in Dörfern und Städten. Kleinere Hackschnitzelheizungen mit Leistungen ab etwa 25 Kilowatt (kW) kommen überwiegend in land- und forstwirtschaftlichen oder gewerblichen Betrieben zum Einsatz, die die Hackschnitzel oft auch selbst aus den im Betrieb verfügbaren Holzresten herstellen.

Scheitholz

Scheitholz ist der bislang bedeutendste Holzbrennstoff, weil es durch die Brennholznutzer vielfach selbst aufgearbeitet werden kann. Bei Forstverwaltungen und Waldbesitzern vor Ort können sich interessierte Selbstwerber Flächen zuweisen lassen, auf denen das Brennholz durch Eigenleistung aufbereitet und aus dem Wald transportiert werden kann. Alternativ kaufen sie das bereits aufbereitete Holz an der Waldstraße und schneiden es dann auf Ofenlänge. Dabei ist zu beachten, dass die Selbstwerber insbesondere im öffentlichen Wald sowie in PEFC- oder FSC-zertifizierten Wäldern einen entsprechenden Motorsägenlehrgang und geeignete Schutzkleidung nachweisen müssen.

Alternative Biomassepellets und -briketts

Im Sinne einer weiter verbesserten Kreislaufwirtschaft können zukünftig auch für häusliche Biomassefeuerungen zunehmend alternative Biomassen, wie z.B. Landschaftspflegehölzer, unbehandelte Abfallhölzer, Laub, Grasschnitt, holzige Rückstände der Lebensmittelindustrie, aufbereitet und zu normgerechten Pellets und Briketts aufgearbeitet und zum Einsatz kommen.

 

Kamin- und Kachelöfen sowie Holzheizkessel erzeugen bisher den größten Teil der erneuerbaren Wärme in Deutschland. Beim Kauf dieser Anlagen sollte mit Blick auf verschärfte Emissionsgrenzwerte (1. Bundes-Immissionsschutzverordnung) unbedingt auf effiziente Verbrennungstechnik und geringen Schadstoffausstoß (u.a. Kohlenmonoxid, Staub) geachtet werden. Wichtig ist neben einem korrekten Betrieb auch ein zunehmender Fokus auf Hybrid-Geräte, die ein Maximum an Energiewende bei einem Minimum an Stromnetzbelastung und Biomassenachfrage ermöglichen.

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