Nachwachsender Rohstoff Holz

Deutschland ist das Holzland Nr. 1 in Europa; deutsche Wälder sind vielfältiger geworden. Die Ergebnisse der 2014 veröffentlichten dritten Bundeswaldinventur und die Empfehlungen des Wissenschaftlichen Beirates für Waldpolitik bestätigen: Unser Wald wird nachhaltig bewirtschaftet.

Der Wald in Deutschland wird heute naturnäher bewirtschaftet denn je, es wächst kontinuierlich mehr Holz nach, als genutzt wird. Deutschland verfügt aktuell über einen Holzvorrat von 3,7 Milliarden Kubikmetern.

Nachhaltig bewirtschaftete Wälder sind wichtig für den Klimaschutz. Sie nehmen durch Photosynthese und Holzzuwachs CO2 auf und speichern Kohlenstoff langfristig. Schätzungen des Wissenschaftlichen Beirats für Waldpolitik (Bezugsjahr 2014) gehen davon aus, dass durch den Wald, seine nachhaltige Bewirtschaftung und Holzverwendung jährlich bis zu 127 Mio Tonnen Treibhausgas (ca. 14 Prozent der jährlichen nationalen CO2 Emissionen) vermieden werden. Verantwortungsvolle nachhaltige Nutzung leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Grafik zum O2- und CO2-Austausch im Wald Holznutzung ist aktiver Klimaschutz

Beeindruckend ist die wirtschaftliche Bedeutung der Herstellung und Verarbeitung von Holz. Mit ca. 1 Millionen Beschäftigten in mehr als 115.000 Unternehmen und rund 187 Mrd. € Umsatz ist das Cluster Forst und Holz ein wirtschaftliches Schwergewicht. Das überwiegend mittelständisch geprägte Cluster Forst und Holz hat einen besonderen Stellenwert für die ländlichen Räume, wo es überproportional zur Wertschöpfung und Beschäftigung beiträgtgt. Detailangaben finden Sie unter diesem Link

Zur Frage der Holzverwendung aus nachhaltiger Forstwirtschaft hat das BMEL die „Charta für Holz 2.0“ als wichtiges Instrument der Ressourcenpolitik initiiert; Link zur Website www.charta-fuer-holz.de.

Im Bereich der Fach- und Verbraucherinformation unterstützt das seit dem 01.01.2019 eingesetzte Kompetenz- und Informationszentrum Wald und Holz diese Aktivitäten; Link zur Webseite www.kiwuh.de

Unter dem Motto „Klima schützen. Werte schaffen. Ressourcen effizient nutzen.“ zielt die Charta für Holz darauf ab, mehr Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu verwenden – zugunsten von Klimaschutz, Arbeitsplätzen und Wertschöpfung im ländlichen Raum sowie zur Schonung endlicher Ressourcen. Experten aus Bund, Ländern, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung beteiligen sich an dem intensiven Dialogprozess zur Charta.
Die zahlreichen ökologischen und ökonomischen Effekte der Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs Holz haben zu einer gestiegenen Nachfrage geführt. Kein anderer nachwachsender Rohstoff bietet so viel Potenzial, klimaschädliches CO2 zu binden und einzusparen. Die vermehrte Verwendung nachhaltig produzierten Holzes aus strukturreichen Wäldern hat zudem das Potenzial, Materialien auf Basis fossiler Ressourcen und Energieträger zunehmend zu ersetzen, damit endliche Ressourcen zu schonen und auch so das Klima zu schützen.

Bei der Holzverwendung z.B. in Möbeln oder bei Gebäudebau- und -ausstattung bleibt der Kohlenstoff in den Produkten gebunden. Zusätzlich zu diesen Speichereffekten werden durch die Holznutzung endliche fossile Energieträger wie Öl, Gas oder Kohle ersetzt – zum einen durch Holzverbrennung (= energetische Substitution), zum anderen dadurch, dass Holzprodukte in der Regel weniger Energie bei ihrer Herstellung und Entsorgung benötigen als Produkte aus anderen Materialien (= stoffliche Substitution).
Mit Blick auf seinen möglichen Beitrag zur Lösung des akuten Wohnraumbedarfs bekommt die klimarelevante Nutzung des nachhaltig gewonnenen Rohstoffs Holz für den Bausektor, insbesondere auch beim Hochhausbau, steigende Relevanz. Nicht nur beim Neubau, sondern auch Modernisierung und Sanierung von Gebäuden bestehen klimarelevante Verwendungspotenziale.

Modernes Hochhaus aus Holz Hochhaus aus Holz
© KIWuH

Der Holzbau bietet bei hohem Vorfertigungsgrad, der Option des seriellen Bauens und daraus resultierenden kurzen Einrichtungszeiten die Chance, in vergleichsweise kurzer Zeit neuen Wohnraum zu schaffen. Eine kurze Baustellenphase ist auch mit Blick auf die Auswirkungen für Verkehrsführung und Anwohner insbesondere in urbanen Regionen von Bedeutung. Für Aufstockung und Nachverdichtung bietet der Holzbau zusätzliches Potenzial aufgrund vergleichsweise leichter Konstruktion bei vorhandenen statischen Belastungsgrenzen im Gebäudebestand. Dadurch lassen sich die Forderungen zur Reduzierung des Flächenverbrauchs mit den Vorteilen des Holzbaus für den Klimaschutz und der Schonung endlicher Ressourcen sinnvoll verbinden.
Klimaschutz und der ressourcenschonende Rohstoff- und Materialeinsatz sind zentrale Herausforderungen unserer Zeit.

Zusätzlich zur Umsetzung der Charta für Holz 2.0 werden Maßnahmen wie die Förderung von Forschung und Entwicklung z.B. im Rahmen des Förderprogrammes Nachwachsende Rohstoffe (FPNR) unterstützt. FPNR-Förderschwerpunkte sind auf aktuelle Problemlösungen sowie die innovative Weiterentwicklung der Nutzung nachwachsender Rohstoffe wie Holz im stofflichen und energetischen Bereich ausgerichtet. Nähere Informationen finden Sie hier.
Das Rohstoffmonitoring und Rohstoffmanagement ist eine wichtige Grundlage für die Ressourcenpolitik Holz. Nähere Informationen finden Sie hier.

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