Mehr Bio in Restaurants, Kantinen und Mensen – so unterstützt das BMEL gute Außer-Haus-Verpflegung

Jeden Tag essen viele Millionen Menschen in Deutschland außer Haus – Tendenz steigend. Das zeigt, dass die Außer-Haus-Verpflegung (AHV) ein großes Potential hat, unsere Bürgerinnen und Bürger, Jung und Alt, mit gesundem, nahrhaftem und nachhaltigem Essen zu versorgen. Dazu kann Bio einen wichtigen Beitrag leisten. Wie das BMEL mehr Bio in der AHV unterstützt, zeigen wir hier.

Von einem neuen Kennzeichen, über die Förderung von Beratung und Schulung der Küchenmitarbeitenden bis zu Gesetzesänderungen und einer neuen Verordnung: Das BMEL bringt mit verschiedenen Bausteinen Bio in der Außer-Haus-Verpflegung voran.

Bio-Anteil auf einen Blick erkennen

Restaurants, Kantinen und Mensen bekommen die Möglichkeit, ihren Bio-Anteil am Angebot ausweisen zu lassen - dank eines neuen Kennzeichens in Bronze, Silber und Gold.

Die Verordnung dazu, die Bio-Außer-Haus-Verpflegung-Verordnung (Bio-AHVV), ist Anfang Oktober 2023 in Kraft getreten.

Ganz konkret sorgt die Verordnung für vier Dinge:

  • Unternehmen können Bio-Zutaten (z.B. Bio-Pellkartoffeln, Bio-Zwiebeln, Bio-Spaghetti) mit wenig Aufwand in ihren Küchen verwenden und dies gegenüber ihren Gästen kommunizieren. Die Bio-Zutaten werden durchgängig in Bio-Qualität angeboten und darauf können sich die Gäste verlassen.
  • Gäste können sicher sein, dass Betriebe, die mit der Verwendung von Bio-Produkten werben, zertifiziert und kontrolliert wurden.
  • Gäste können auf einen Blick erkennen, welche Produkte in Bio-Qualität angeboten werden.
  • Unternehmen können den Gästen auch mitteilen, wie hoch der Bio-Anteil ist, mit dem die Küche kocht. Dafür steht ein einfaches Logo in – je nach Höhe des Bio-Anteils –Bronze, Silber, Gold zur Verfügung.

Mehr Infos zur Bio-Kennzeichnung in Restaurants, Kantinen und Mensen haben wir in einem FAQ zusammengestellt. Spezifische Informationen für potentielle Anwenderinnen und Anwender sind auf oekolandbau.de zu finden.

Bundesminister Özdemir hält das neue Kennzeichen in Bronze, Silber und Gold für Kantinen in die Kamera, mit den prozentualen Abstufungen 20 - 49, 50 - 89 und 90 - 100 Prozent Bio Entwurf für die Bio-Außer-Haus-Verpflegungs-Verordnung im Kabinett
Nach der Kabinettsitzung präsentiert Bundesminister Özdemir das neue Kennzeichen für den Bio-Anteil in der Außer-Haus-Verpflegung. © BMEL

Bundesminister Cem Özdemir betonte: "Kantinen, Mensen und Co. können mit dem Bio-Label ihren Einsatz für eine nachhaltige Verpflegung freiwillig, einfach und überprüfbar kennzeichnen und so für sich werben. Zugleich stärken wir den Öko-Landbau, indem wir die Nachfrage befördern – das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu 30 Prozent Bio bis 2030. Und letztlich ermöglichen wir mehr Transparenz für Verbraucherinnen und Verbraucher, denn wir schließen die bisherige Lücke in der Gemeinschaftsverpflegung."

Fragen und Antworten zu Bio in Restaurants, Kantinen und Mensen

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Das Nachfragepotenzial in der Außer-Haus-Verpflegung ist zurzeit nicht ansatzweise ausgeschöpft. Daher ist sie ein wichtiger Hebel um Angebot und Nachfrage im Einklang zu entwickeln.

Förderung der Beratung von Unternehmen

Auch mit einer Beratungs-Förderung unterstützt das BMEL mehr Bio in Kantinen und Gastronomie. Unternehmen der Außer-Haus-Verpflegung können über die "Richtlinie zur Förderung der Beratung von Unternehmen der Außer-Haus-Verpflegung zum vermehrten Einsatz von Produkten des ökologischen Landbaus (RIBE-AHV)" finanzielle Unterstützung für Beratung und damit verbundene Mitarbeiterschulung beantragen.

Unternehmen, die mit Bio in ihren Küchen starten oder den Öko-Anteil auf mindestens 30 Prozent des monetären Wareneinsatzes erhöhen wollen, können die finanzielle Unterstützung für die Beratung und Mitarbeiterschulung beantragen. Bezuschusst werden maximal 80 Prozent der Beratungskosten. In Kitas und Schulen, die eigene Küchen betreiben, können bis zu 90 Prozent übernommen werden. Der Förderhöchstbetrag beläuft sich auf 35.000 Euro.

Neben der Beratung wird auch die Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitenden gefördert. Denn die Bio-Kompetenz des Personals ist entscheidend, wenn mehr Bio in der AHV gelingen und ein nachhaltiger Erfolg sein soll.

Mehr Informationen – auch zum Antragsverfahren – finden Sie hier.

"Bio kann jeder – nachhaltig essen in Kita und Schule“

"Bio kann jeder" lautet das Motto der bundesweiten Informationskampagne für mehr Bio-Produkte und nachhaltige Ernährung in der Außer-Haus-Verpflegung von Kindern und Jugendlichen. Ein bundesweites Netzwerk von "Bio kann jeder"-Regionalpartnern unterstützt Verantwortliche vor Ort dabei, das Verpflegungsangebot für Kinder und Jugendliche nachhaltiger zu gestalten.

Im Mittelpunkt stehen dabei Bio-Lebensmittel aber auch regionale und saisonale, tiergerecht produzierte und fair gehandelte Produkte. Die Teilnehmenden erhalten praxisorientierte Tipps, wie sie solche Lebensmittel in ihren Einrichtungen einführen oder bereits erreichte Anteile weiter steigern können. Bio kann jeder ist eine Maßnahme des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL). Mehr Informationen gibt es hier.

"BioBitte – Mehr Bio in öffentlichen Küchen"

"BioBitte" will Akteurinnen und Akteuren vor Ort helfen, den Anteil an Bio-Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung zu erhöhen – mit einem umfangreichen Informationsangebot bestehend aus Filmen, Beispielen guter Praxis, Infoblättern und Präsentationen. Diese können kostenfrei genutzt werden. Im Rahmen von "BioBitte" werden bundesweit auch Veranstaltungen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene angeboten. Mehr Informationen zu der Initiative finden Sie hier.

Maßnahmen zur Stärkung des Bio-Anteils in den Kantinen des Bundes

Ein hoher Einsatz von Bio-Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) ist ein bedeutender Hebel, um den Prozess hin zu einer gesunden und nachhaltigen Küche mit einem geringen Verarbeitungsgrad positiv zu beeinflussen und eine steigende Nachfrage nach saisonalen Bio-Lebensmitteln aus der jeweiligen Region zu generieren. Dadurch haben die Kantinen der Bundesverwaltung eine Vorbildfunktion, wenn es darum geht, eine nachhaltige, ökologische, gesunde, saisonale und regionale Küche in breiten Bevölkerungsschichten zu etablieren. Ein hoher Bio-Anteil in den Bundeskantinen zeigt anderen Betrieben, dass eine nachhaltige Verpflegung möglich ist, es baut Hemmnisse ab und gleichzeitig entsprechende Strukturen in der umsetzenden Region auf.

In den Kantinen der Bundesverwaltung soll der Anteil an Bio-Lebensmitteln über den derzeit im Maßnahmenprogramm Nachhaltigkeit der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie vereinbarten Zielwert hinaus auf mindestens 30 Prozent gesteigert werden. Dort ist vorgesehen, dass bis 2025 der Bio-Anteil in den Kantinen der Bundeseinrichtungen mindestens 20 Prozent betragen soll, in ausgewählten Kantinen sogar mindestens 50 Prozent. Hieran knüpfen die Beratungs- und Pilotprojekte des BMEL, BMUV und BMI an. Außerdem sollen praxisbezogene Schulungs- und Beratungsangebote des BMEL dazu beitragen, den Bio-Anteil in öffentlichen Küchen zu erhöhen.

Modellregionenwettbewerb – Ernährungswende in der Region

Das BMEL fördert mit dem Modellregionenwettbewerb regionale Projekte für eine gesunde und nachhaltige Ernährung mit einem Fokus auf

  • die Umsetzung der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) für die Gemeinschaftsverpflegung,
  • die Erreichung eines Anteils von 30 Prozent Bio-Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung,
  • den Auf- und Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten sowie
  • die Stärkung der Angebotsstrukturen für regional-saisonale und ökologisch angebaute Lebensmittel.

Die geförderten Projekte sollen Vorbildcharakter haben, auf andere Regionen übertragbar sein und im Dialog mit den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen entwickelt werden. Mehr Infos zur Förderung und zum Antragsverfahren.

Erschienen am im Format Basistext

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